StartseiteVoiles de St. TropezLes Voiles 2011







Bericht der RC-Zeitung (www.rczeitung.com) vom 18.10.2011 über die Voiles de Saint Tropez.
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Erste Bild-Eindrücke:












HAFEN - DOCKSIDE - QUAI

- 30 Jahre seit der ersten Wettfahrt der ‚Nioulargue’ (der Vorgängerregatta der ‚Voiles’),
- über 300 teilnehmende Boote,
- 3.500 Crewmitglieder,
- 150 haupt- und ehrenamtliche Organisatoren und Helfer,
- an manchen Tagen gut 50.000 Zuschauer,
- Null Wind

– das waren die Eckdaten der Voiles de Saint Tropez 2011. Eine ganze Woche wenig bis kein Wind, das hatte es in der Tat in den vergangenen Jahren nicht gegeben.

Abends und morgens, tagein und tagaus, das gleiche Schauspiel: wie die Bienen schwirren Besucher und Crews an den Anlegern umher, Segel werden an- und abgeschlagen, Ersatzteile und Ausrüstung in den Fahrzeugen oder auf den Segelbooten verstaut, Getränke für den langen Tag auf dem Wasser werden verstaut, man trifft und unterhält sich, Freunde und Bekannte werden begrüßt, Tipps und Erfahrungen ausgetauscht.

Die „Panerai-Trophy“, frisch erlangter Ruhm, steht an Deck der „Moonbeam IV“. siehe auch http://www.paneraiclassicyachtschallenge.com]

Der Bordhund der 15mR-Yacht „Tuiga“ des Yachtclubs von Monaco "überwacht" die Crew beim Decksreinigen.

Die „Hispania“ aus dem spanischen Cadiz liegt unter Halbmastbeflaggung im Hafen direkt neben ihren Schwesterschiffen "The Lady Anne", "Mariska" und "Tuiga". Durch einen tragischen Jagdunfall verstarb einer der Miteigner am Tag zuvor, und verständlicherweise sagte die Hispania alle Rennen ab und kehrte am nächsten Tag nach Spanien zurück. – Es wäre sonst ein historisches Treffen geworden, die einzig noch existierenden 15mR-Yachten Mariska, Tuiga, The Lady Anne und Hispania hätten gegeneinander gesegelt. Es sollte nicht sein. Wer sich mehr fürs Thema 15mR-Yachten interessiert, kann hier ein wenig über die Geschichte nachlesen: Classic Yachts


Die Crew der Elena (A9) trägt einen mehrere hundert Kilo schweren Segelbaum von Bord, Schwerstarbeit für die Mannschaft, willkommene Unterhaltung für die Zuschauer an Land. Der Holzbaum soll an den Laternen hängend zwischengelagert werden, ob das wohl hält? Da staunt auch der Decksmeister der „Mariette of 1915“ nicht schlecht.

Alles muss seine Ordnung haben: Von Rolex gesponsort, da gehört auch das Rolex-Fähnchen ans Stag!

Vorsichtig wagt sich das Chrisraft-Boot in den Hafen, mal gucken, was da los ist…Farbe als Kosmetik an der Baumnock…oder in dicken Strichen aufs Bild gebracht…Kultur pur: Beim Ein- und Auslaufen der „Moonbeam IV“ mit der Segel- (und Rücken-) nummer 8 spielt schon seit Jahren zur Freude der Schaulustigen der Dudelsackspieler an Bord auf! Oder der Geiger auf der „Mariquita“, dem „Geburtagsboot“… Erstaunlich, wie weit eine einzelne Geige im Hafen zu hören ist, selbst im Stau an der Ausfahrt, wunderbar!

Die „Avel“ der beiden Gucci-Geschwister Alessandra (sitzend, dunkle Haare) und Allegra (hinter Alessandra, blonde Haare) beim Anlegen.

Nach dem Anlagen schnell die Boote ein wenig aufklarieren und saubermachen, dann geht die Party ab!

Zur Ausstattung der Crews gehört auch eine ordentliche Kleidung! Die Crew der Nan of Fife im Gespräch mit Charly Wroe, dem Skipper der „Mariette“, auf der ich im vergangenen Jahr vor der Isle of Wight das Vergnügen hatte mitzusegeln...Ein Crewmitglied der „Elena“ serviert Kaffee…

Sind alle Yachten ausgelaufen, liegt das Hafenbecken ein wenig verwaist da…günstige Möglichkeit für eine Motoryacht, eine Runde im Hafen zu drehen…

Ein paar Tonnen (die „Altair“ bringt 155 Tonnen Verdrängung „auf die Waage“) wird doch wohl der Decksmeister yyy zur Seite schieben können…um dann sein ok signalisieren zu können…, dass die Salinge der benachbarten Boote sich beim Ablegen nicht ins Gehege kommen!

Die „Rowdy“ mit den Rowdy-Girls… und Co-Eigner Ian Walker, der die Voiles und viele andere Regatten schon als Sieger beendet hat.

Hafen - Dockside - Quai

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REGATTA DER MODERNEN BOOTE

- Les Modernes - The modern yachts


Die Wally-Yachten bilden traditionell innerhalb der modernen Yachten bei den Voiles de Saint Tropez eine eigenständige Gruppe, die auch für sich ganz in der Nähe des berühmten 'Club 55' ihre Wettfahrten segeln.

Die übrigen Boote mussten ebenso wieder stundenlang auf Wind warten, bis eine nachmittägliche Brise Wettfahrten ermöglichten.

Zwischendurch kommt uns die "Rowdy" mit Segelzeichen NY49 in die Quere, das Boot des Amerikaners Graham Walker, schon vielfacher Gesamtsieger der Voiles. Eigentlich gehört "Rowdy" in die Gruppe der Traditionsboote, hatte sich aber beim Warten auf den Startschuss ins moderne Feld "verirrt". Schon wenige Tage später nahm die 18 Meter lange Yacht, 1916 vom berühmten amerikanischen Yachtdesigner Nathanael Herreshoff gebaut, am 9. Oktober in New York an einer Regatta teil.

Inmitten des Feldes die berühmte J-Class-Yacht Shamrock V, immer wieder gern gesehener Gigant bei den Regatten... aber auch sie ist auf Wind beim Segeln angewiesen. Und dann endlich Wind genug, dass die Boote sich auch ihrem Zweck entsprechend fortbewegen können. Dabei sind die Vorm-Wind-Kurse bei den modernen Yachten schon allein wegen ihrer meist sehr farbenfrohen Spinnaker ein faszinierendes Farbspaktakel.


Dieses Jahr mischt die nagelneue Firefly aus den Niederlanden im Yachtzirkus mit, deren Rumpfform eher derjenigen der klassischen J-Class-Boote (siehe oben die Shamrock) entspricht. Die F-Klasse ist jedoch neu entstanden (das Boot hat die F-01). Hier einige Links zum Thema:
www.fclassyachts.com/f-class-yacht-firefly
www.claasenshipyards.com/news/124/f_class_firefly_racing_debut.html
www.superyachttimes.com/editorial/2/article/id/6430



Icap Leopard ist eine 27 Meter lange Rennmaschine, die im Grunde alles an Pokalen zur Zeit abräumt, was angeboten wird.
www.leopard3.com/news_story.php?s=25 Interessant zu sehen, wie locker die Leopard an der Firefly, immerhin die gleiche Längenklasse, vorbeizieht.

Mut zur Farbe - auch bei Spinnakern. Man fällt auf. Hier die 'Chrisco' von Dieter Schoen aus Deutschland. Und dann geht's wieder in den Hafen zurück.

Die Modernen

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REGATTA DER TRADITIONS-BOOTE

Die Woche war von schwachen Winden gekennzeichnet, und so machte es sich manche Crew beim Warten auf die schwache Brise recht gemütlich. Immer wieder faszinieren die Startphase, in der die Boote dicht an dicht an der Startlinie auf das Signal warten - gar nicht so einfach, wenn zwischendrin noch die großen Zweimaster fahren, die ja nicht mal so eben bremsen können.

Der Geiger steht bei der Ausfahrt aus dem Hafen auf der Mariquita (C1), vielleicht spielt er zum 100. Geburtstag der Yacht dieses Jahr ein kleines Ständchen. Herzlichen Glückwunsch!

Den Geschwistern Alessandra und Allegra Gucci gehört der legendäre Dreimaster Creole, mit 65 m Länge weltgrößte Segelyacht aus Holz. Sie gehörte einst unter anderem dem griechischen Reeder Niarchos, später dann dem Modeschöpfer Mauricio Gucci, ehe sie in den Besitz seiner beiden Töchter überging. Quasi wie ein Beiboot wirkt das zweite Gucci-Boot, die etwa 18 Meter lange Avel, jene Yacht, die dieses Jahr den Gesamtsieg errang. Die Avel-Crew ist immer an ihrer komplett weißen Kleidung und dem orangefarbenen Halstuch zu erkennen, und Alessandra und Allegra segeln dort mit viel Enthusiasmus mit, während man sie auf Creole eher selten sieht.

Von den sog. 15mR-Yachten existieren vier, drei davon waren bei den Voiles dabei: Tuiga (D3), The Lady Anne (D10) und Mariska (D1). Die vierte Yacht. Hispania (D5) , die in diesem Jahr als Neubau die erste Saison segelt, war zwar angereist, nahm aber wegen des plötzlichen Todes eines ihrer Eigner verständlicherweise nicht an den Regatten teil.

Mit dem Segelzeichen A9 nahm der Zweimastschoner Elena an der Regatta teil. Es ist der Nachbau (2009) des legendären Schoners gleichen Namens, den Morton F. Plant im Jahr 1910 bei der berühmten Werft des Amerikaners Nathanael G. Herreshoff bestellte.

Ebenso fuhr der Zweimastschoner Sunshine mit, man erkennt sie an dem cremefarbenen Rumpf. Mit dunkelblau bis schwarzem Rumpf war der Zweimast-Herreshoff-Schoner Mariette of 1915 am Start.

Die klassische Motoryacht Talitha (gebaut 1927, 1994 restauriert) trägt den Namen der zweiten Ehefrau von John Paul Getty Jr. (1932-2003), Talitha Pol (1940-1971). Die Yacht mit den zwei charakteristischen großen Schornsteinen gehört heute deren Sohn Tara Getty (*1968), der sich vor allem um den Natur- und Tierschutz in Afrika kümmert. Gleichwohl ist er auch ein symphatischer Segler und nahm mit seiner Skylark [Lerche] an den Voiles teil.

Regatta der historischen Yachten

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